Zum Fest eine volle Halle
Blutspenden - Der Grippewelle, Corona und Weihnachten zum Trotz: Bei der Hürbener Aktion am zweiten Feiertag waren alle Termine ausgebucht. Nächstes Jahr soll es ein „Promi“-Blutspenden geben. (HZ v. 28.12.22)
Zwischen all den schlechten Nachrichten in den vergangenen Wochen ist diese eine gute: Trotz vieler Krankheiten, trotz Corona und trotz Weihnachten war die Hürbetalhalle in Hürben am zweiten Weihnachtsfeiertag wieder gut besucht: 170 Blutspenderinnen und Blutspender kamen zwischen 10.30 Uhr und 15 Uhr vorbei, um ihr Blut zu spenden, das in den Krankenhäusern dringend gebraucht wird.
Frieder Fucker von der Hürbener Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes und zugleich Blutspendebeauftragter für den gesamten Landkreis zieht einen Tag nach der Aktion eine durchweg erfreuliche Bilanz: „Sowohl die Spender als auch die Helfer waren sehr motiviert und positiv gestimmt“, sagt er.
Halbe Stunde länger
Im Vergleich zum Vorjahr sei die Aktion dieses Jahr eine halbe Stunde länger gegangen, wodurch man von rund 150 Spenderinnen und Spender auf 170 kommen konnte. Durch die Vorabanmeldung sei vor Ort alles reibungslos abgelaufen. „Die Termine am Vormittag waren schnell vergeben, weil die Besucher oft erst danach mit ihren Familien zum Essen gehen“, so Fucker. Für den Nachmittag habe es etwas länger gedauert.
Vor Ort im Einsatz waren zwei Abnahmeteams aus Ulm, zwei Ärzte und 15 Helferinnen und Helfer von der DRK-Bereitschaft in Hürben. Wegen Corona herrscht bei den Blutspendeaktionen nach wie vor Maskenpflicht und Vorsicht, auch beim Essen. „Einige Spender bedauern es, dass ein gemeinsames Essen nach der Spende immer noch nicht möglich ist“, erzählt Fucker. Das DRK habe aber Lunchpakete vorbereitet und draußen Würstchen gegrillt, was sehr gut angenommen worden sei.
Personalmangel spürbar
Nach wie vor Vorsicht walten zu lassen und zumindest medizinische Masken zu tragen sei Fucker zufolge schon deshalb wichtig, um diejenigen zu schützen, die für die Blutspende gebraucht werden. Engpässe gebe es durch die Krankheitswelle ohnehin schon genug.
In Herbrechtingen beispielweise mussten kürzlich bereits angemeldete Spender wieder ausgeladen werden, weil schlicht das Personal fehlte. „So kurzfristig können die Teams das nicht auffangen“, betont Fucker. Und auch auf der anderen Seite fielen die derzeit grassierenden Viren auf, dann nämlich, wenn bei Blutspendeaktionen plötzlich 20 bis 30 Menschen weniger kommen als eigentlich angemeldet waren. Dennoch: Aktuell, so weiß Fucker zu berichten, ist die Bereitschaft im Landkreis Heidenheim zur Blutspende recht hoch, die Zahlen seien ordentlich. Damit das so bleibt oder im Idealfall noch gesteigert werden kann, plant das DRK bereits eine größere Veranstaltung im Juni am Weltblutspendetag. In Mergelstetten soll dann gleich zwei Tage lang gespendet werden können, auch auf die Knochenmarkspende soll aufmerksam gemacht werden.
Obendrauf soll es ein „Promi-Blutspenden“ geben mit allen möglichen Personen, die „Rang und Namen“ haben, wie Fucker schildert. Es ist ihm wichtig, dass vor allem auch die Jugend einen Sinn dafür bekommt, wie wichtig regelmäßige Blutspenden sind. Besonders gefreut hat er sich darüber, dass auch am Montag in Hürben neun Erstspender unter den Besuchern dabei waren. „Zwischenfälle hat es keine gegeben, alles ist wunderbar gelaufen.“
An den Sonntagen und an bestimmten Feiertagen im Jahr sind Blutspenden nicht genehmigt. Die Hürbener Aktion ist laut Fucker deshalb ganz praktisch, weil die Erythrozyten, also die roten Blutkörperchen aus den Spenden, nur vier Tage überleben.
230 Spenden beim ersten Mal
Im Grunde ist die diesjährige weihnachtliche Aktion, zumindest was den Erfolg betrifft, ganz ähnlich abgelaufen wie schon vor etlichen Jahren, als die Hürbener DRK-Bereitschaft zum ersten Mal die Aktion für den zweiten Weihnachtsfeiertag genehmigt bekommen hat.
„Es war wunderschönes Wetter. Die Leute haben uns die Bude eingelaufen und zum Teil mehrere Stunden gewartet“, erinnert sich Fucker. Statt der relativ vorsichtig geplanten 100 Spenden seien damals 230 Spenden abgewickelt worden, von gerade mal einem Abnahmeteam – das später einige Überstunden auf dem Konto hatte.
Wann kann man im Januar spenden?
Im neuen Jahr gibt es rund um den Kreis Heidenheim vier Blutspendeaktionen des DRK: Am Freitag, 13.01., in der Turn- und Festhalle in Neresheim/Elchingen; am Dienstag, 17.01., in der Seeberghalle in Söhnstetten; am Mittwoch, 18.01., in der Egauhalle in Dischingen und am Montag, 23.01., in der Maria-von-Linden-Halle in Burgberg – jeweils von 14.30 Uhr bis 19.30 Uhr, nur in Dischingen erst ab 15.30 Uhr. Anmelden kann man sich unter www.blutspende.de