Rettung in unwegsamen Gelände
Bergwacht Heidenheim - Unter realistischen Bedingungen wurde die Notfallrettung trainiert.

Unter realistischen Bedingungen trainierten die Einsatzkräfte der Bergwacht Heidenheim die Notfallrettung in unwegsamen Gelände. Die Schwerpunkte lagen auf Fahrzeug- und Seiltechnik, medizinischer Erstversorgung und dem sicheren Transport verletzter Personen.
Die Jahreshauptübung begann mit einer Einweisung der Einsatzkräfte in das neue moderne Bergrettungsfahrzeug. Der VW-Bus T6.1, ausgestattet mit einem geländegängigen Seikel-Fahrwerk und Ansaugschnorchel für Wasserdurchfahrten, bietet mehr Platz für die Ausrüstung wie Gebirgstragen, Seile und Sanitätsmaterial. Mit dem Fahrzeug können Patienten erstmals in liegender Position aus dem Gelände abtransportiert werden. Zudem verfügt es über den neusten Stand der Technik bei digitalem Funksystem, sowie Rescue Track zur punktgenauen Anfahrt und Ortung von Notrufen.
Kritische erste Minute simuliert
Zudem wurde die kritische erste Minute bei der notfallmedizinischen Versorgung eines Verletzten im Gelände simuliert. Unter Anleitung eines Notfallmedizin-Referenten und eines Bergwachtnotarztes wurden Fallbeispiele simuliert und analysiert.
Den Höhepunkt der Hauptübung stellte die Alarmierung zur Abschlussübung im Gebiet des „Himmel & Höll"-Felsens oberhalb des Schiller Gymnasiums dar. Ein Wanderer hatte das Gleichgewicht verloren und war rund zehn Meter tief in den steilen Abhang gestürzt. Die angetroffenen Verletzungen - stark blutende Frakturen an Ober- und Unterschenkel - erforderten eine koordinierte Versorgung und Rettung unter anspruchsvollen Bedingungen.
Ein erster Trupp von Einsatzkräften, darunter auch Notarzt und Ausbilder für die Notfallmedizin, stiegen unmittelbar zum Patienten ab. Anschließend folgten weitere Bergretter zur Unterstützung mit medizinischem und technischem Material.
Der Patient wurde vor Ort stabilisiert und versorgt, und mittels speziellem Bergwacht-Rettungssack sicher in die Gebirgstrage verladen. Anschließend erfolgte der Abtransport, unter Seilsicherung und mittels vorbereitetem Flaschenzugsystem, den Abhang hinauf zur Übergabe an den regulären Rettungsdienst.
Solche Übungseinheiten sind entscheidend, um im Ernstfall schnell, sicher und effektiv helfen zu können. Die DRK Bergwacht Heidenheim spielt eine entscheidende Rolle bei der Vermisstensuche, Erstversorgung und Rettung verletzter Wanderer, Kletterer und Mountainbiker im unwegsamen Gelände.
Heidenheimer Zeitung vom 14.04.2025