Musikalisches Engagement für die Helden auf vier Pfoten
Benefiz - Mit der Kombination von Streichern und BigBand-Sound wurden in der Schranne Spenden für die DRK-Rettungshunde erspielt. (HZ v. 29.03.23)
Dass Kreativität und Herzblut nicht nur die beste Grundlage für ein gelungenes Konzert sind, sondern auch unabdingbare Voraussetzungen für die ehrenamtliche Arbeit mit Rettungshunden, dürfte den Besuchern der Giengener Schranne noch eine Weile in Erinnerung bleiben. Bei der Rettungshundestaffel des DRK-Kreisverbands Heidenheim üben unter der Leitung von Gertrud Fucker ehrenamtliche Hundeführer wöchentlich zwischen acht und zehn Stunden mit ihren vierbeinigen Kameraden, um im Ernstfall einsatzbereit zu sein. Das Bläserkraftwerk engagiert sich seit ihrer Gründung 2008 regelmäßig mit Benefiz-Konzerten.
Die eigentlichen Stars des Abends begrüßten die Besucher gleich an der Eingangstür durch Schnuppern und Bellen, bevor das Bläserkraftwerk unter der Leitung von Winfried Eckle das Konzert mit „Gonna Fly Now“ eröffnete. Als Gastgeber und Moderator führte Bandleader Stefan Koller bestens gelaunt durch den Abend. Er sei heilfroh, dass das gemeinsame Projekt der befreundeten Giengener Ensembles nach mehreren pandemiebedingten Verschiebungen nun endlich umgesetzt werden könne.
Unterhaltsame Leichtigkeit
Die Musiker des Bläserkraftwerks gaben im ersten Drittel des Abends ein von unterhaltsamer Leichtigkeit geprägtes Programm zum Besten: Neben bekannten Klassikern wie „Puttin‘ On The Ritz“ und „The Days Of Wine And Roses“ waren auch moderne Titel wie „Africa“ der Rockband Toto zu hören. Durch die Breite ihres musikalischen Portfolios gelang es der BigBand, vielfältige Akzente zu setzen – Top-Hits wie „Bad Guy“ von Billie Eilish hat wahrlich nicht jede BigBand im Repertoire. Die erfahrenen Bandkollegen zeigten sich mit Soli an Trompete, Posaune und Saxophon von ihrer besten Seite. Sängerin Beate Kniel konnte das Publikum mit einer herausragenden Gesangsleistung begeistern. In Lady Gagas „Shallow“ übernahm Bassist Harald Wöhrle die Rolle des Bradley Cooper und zeigte im Duett mit Kniel gekonnt eine weitere musikalische Facette des Bläserkraftwerks.
Auch die Spezialeinlage des Drummers Peter Mattes, der in seiner Rolle als „Francesco aus Italien“ auftrat, kann gewiss als ein Highlight des Abends beschrieben werden. Dieses außergewöhnliche Schlagzeugsolo brachte auf amüsante Weise und mithilfe von Küchenutensilien wie Töpfen und Handrührgerät das Publikum zum Lachen und Staunen.
Zweites Drittel für die Klassik
Im zweiten Drittel waren die Scheinwerfer ganz auf das Jugend- und Kammerorchester der Städtischen Musikschule Giengen gerichtet. Unter der Leitung von Marion Zenker beeindruckte das Streichorchester seinerseits ebenfalls mit klassischen Stücken wie „Besame Mucho“ und „Libertango“ sowie mit dem modernen Grammy Gewinnertitel „Viva La Vida“. Zenker trat amAbend auch selbst als Solistin auf und begeisterte im Stück „Gabriel’s Oboe“ mit gefühlvollem, meisterhaftem Spiel. Die Musiker des Jugend- und Kammerorchesters strichen mit sichtbarer Leichtigkeit über ihre Instrumente. Das Ensemble ließ das Publikum spüren, was klassische Musik par excellance bedeutet.
Dem letzten Drittel war sozusagen die kollektive Kraft des Miteinanders durch das Zusammentreffen dieser beiden Welten gewidmet. Das erste gemeinsame Stück „Melodie in F“ demonstrierte ein Verschmelzen der Jazz-Klänge der BigBand mit den sanften Timbre des Orchesters. Absolut hörenswert!
Für „Skyfall“ wurden noch einmal alle Register gezogen. Oscarverdächtig wie beim Original brachten BigBand, Streichorchester und Gesang dieses Stück gemeinsam auf die Bühne. Der intensive, dramatische Sound der Ensembles in Kombination mit dem brillanten Gesang von Beate Kniel verfehlte seine Wirkung nicht Ebensowenig die Zugabe, das Stück „Hallelujah“.
Fazit: ein echtes Erlebnis.