Syrgenstein. Zu einer späten Uhrzeit mussten am Montagabend die beiden Frauen der DRK-Hundebereitschaftsstaffel Julia Maurer und Daniela Eckardt bis ins Bachtal ausrücken. Eine Seniorin war aus einem Pflegeheim verschwunden und laut Dillinger Polizei seit den Mittagsstunden nicht auffindbar gewesen. "Wir waren erst sehr erstaunt, dass wir bis über die bayerische Grenze gerufen wurden", sagt Maurer.

Am Montagabend war ein Großaufgebot von rund 150 Einsatzkräften an der Suche nach der verschwundenen 80-Jährigen beteiligt. Die Seniorin ist Bewohnerin einer nahegelegenen Pflegeeinrichtung. Zuletzt wurde sie dort laut Polizeibericht gegen 15:30 Uhr gesehen.

Nach stundenlanger Suche wurde die Dame in einem dicht bewachsenen Schilfgürtel nur ein paar hundert Meter vom Altenheim entfernt gefunden. Dies gelang nicht etwa dem ebenfalls im Einsatz befindlichen Polizeihubschrauber, sondern den beiden Hundeführerinnen des DRK Heidenheim.

"Eigentlich wollten wir schon Such-Ende melden, da wir unser Gebiet bereits abgelaufen hatten", sagt Maurer. Aufgrund eines entscheidenden Hinweises eines Spaziergängers, den Daniela Eckardt bekam, entschieden sich die beiden Helferinnen dazu, das Gebiet um den Schilfgürtel noch einmal abzusuchen. "Dort waren die Hunde dann sehr interessiert. Als wir den Namen der Vermissten riefen, antwortete sie uns", berichtet Maurer. Die Seniorin befand sich hinter dichtem Gestrüpp aus Brennnesseln.

"Unglaubliches Glück"

Laut Maurer war der Fund der Seniorin unglaubliches Glück: "Wäre sie ein paar Meter weiter gelegen, hätte sie uns vermutlich nicht gehört." Die entkräftete 80-Jährige wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Die eingesetzten Rettungshunde wurden nicht nur mit einer Leberwurst für den geglückten Arbeitstag belohnt: "Meine Hündin Belize wird jetzt bald zehn Jahre alt. Für sie war es vermutlich der letzte Einsatz vor dem Ruhestand."

Heidenheimer Zeitung vom 24.07.2024